Foto: Erinnerungsstätte an die Opfer der „Euthanasie“ im Park des Klinikums Christophsbad

Göppingen: Zwischen Januar 1940 und August 1941 wurden 70.000 Patienten aus deutschen Heil- und Pflegeanstalten getötet, in der Mehrheit psychisch kranke und geistig behinderte Menschen. Dies geschah in sechs eigens zu diesem Zweck eingerichteten Tötungsanstalten. Unter den Zwangsverlegten und Ermordeten waren auch Patienten des Christophsbads. Am Freitag, den 21.04.2023, sollen im Christophsbad Göppingen an sie erinnert und die neuesten Forschungsergebnisse hierzu präsentiert werden. Die öffentliche Gedenkfeier und Buchvorstellung beginnt um 15:00 Uhr im Herrensaal und endet gegen 17:00 Uhr an der Erinnerungsstätte im Klinikpark.

„Das Klinikum Christophsbad und wir als Gesellschafterfamilie sehen uns in der Pflicht und haben auch den Wunsch, diese dunkle Zeit der Geschichte umfassend aufarbeiten zu lassen“, erklärt Dr. Jörg Nübling, Geschäftsführer der Christophsbad Göppingen Dr. Landerer Söhne GmbH. „Wir möchten den Opfern eine Identität geben.“ Um die Schicksale der Zwangsverlegten aufzuklären, wurden die Historiker Thomas Stöckle und Daniel Hildwein von der Gedenkstätte Grafeneck mit einem Forschungsprojekt beauftragt. Die Ergebnisse liegen nun in einem Buch mit dem Titel „Das Christophsbad Göppingen – Eugenik und NS-‚Euthanasie‘ 1933 bis 1945“ vor. Die Veranstaltung wird musikalisch umrahmt. Almut Cobet, Erste Bürgermeisterin der Stadt Göppingen, Prof. Nenad Vasić, Ärztlicher Direktor des Christophsbads Göppingen und Dr. Jörg Nübling halten die Grußworte.

Das Christophsbad Göppingen. Eugenik und NS-Euthanasie“ 1933 bis 1945
Buchvorstellung und Gedenkfeier
Freitag, 21.04.2023, 15:00 bis circa 17:00 Uhr
Christophsbad Göppingen, Herrensaal, im Anschluss Erinnerungsstätte im Park