Psychosomatische und somatopsychische Erkrankungen – Long-COVID/Post-COVID

Seit Ende 2019 hat sich das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 weltweit ausgebreitet. Für viele Menschen bestimmen anhaltende, scheinbar chronische Krankheitssymptome auch nach der Genesung von einer Infektion mit SARS-CoV-2 den Alltag. In Fachkreisen und den Medien spricht man bei über 4 Wochen anhaltenden Beschwerden von „Long-COVID“ und bei über 12 Wochen anhaltenden Symptomen von „Post-COVID“. Diese Erkrankungen sind noch wenig erforscht und verstanden. Herkömmliche Behandlungsformen greifen häufig nicht. Dies kann sehr zermürbend sein. Gefühle von z.B. Enttäuschung, Verzweiflung, Ärger oder Hilflosigkeit verstärken zudem Stress sowie innere Anspannung und begünstigen dadurch das Auftreten psychischer Erkrankungen.

Typische psychische Beschwerden nach einer COVID-Infektion können u.a. sein:

• Müdigkeit und Abgeschlagenheit
• Schlafstörungen
• Erschöpfung und verminderte Leistungsfähigkeit
• Angst
• Depression
• Posttraumatische Belastungsstörung
• Konzentrations- und Gedächtnisstörungen
• Schmerzen, Gefühlsstörungen
• Atemprobleme

In unserer Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie bieten wir ein stationäres oder teilstationäres intensiviertes Unterstützungsangebot für Betroffene mit Long COVID- und Post-COVID Beschwerden an. Zunächst identifizieren wir die, angelehnt an ein bio-psycho-soziales Entstehungsmodell, individuellen Belastungs- und Anpassungsfaktoren sowie deren Einfluss auf das Krankheitserleben. Dies schließt körperliche, psychische und soziale Faktoren ein. Aus den gewonnenen Erkenntnissen leiten wir den Therapieschwerpunkt in unserem vielfältigen Behandlungskonzept ab. Besondere Aufmerksamkeit wird auf die Unterstützung beim Umgang mit körperlichen Einschränkungen wie Schmerzen, Atemprobleme und Müdigkeit/Erschöpfung gelegt. Hierbei kommen körpertherapeutische Verfahren, Physiotherapie, Entspannungstechniken, Atemtraining und Biofeedback zum Einsatz.