Schluckstörungen (Dysphagie)
Der griechische Begriff Dysphagie bedeutet im wörtlichen Sinn „unglückliches Essen“, was im übertragenden Sinn Störungen beim Schlucken meint.
Krankheitsbild
Als Dysphagie wird eine Störung des Schluckaktes beim Trinken, bei der Nahrungsaufnahme oder beim Schlucken des eigenen Speichels bezeichnet. Bei Patienten mit neurologischen Erkrankungen haben mehr als 50 Prozent nach einem Schlaganfall Schluckstörungen. Die Folgen einer Schluckstörung können Mangelernährung, zu geringe Flüssigkeitsaufnahme, Lungenentzündung und in seltenen Fällen auch Ersticken sein.
Ursachen & Symptome
Ursachen einer Dysphagie können eine neurologische Erkrankung sein, strukturelle Veränderungen (zum Beispiel nach einer Operation im Mund-, Rachen- oder Kehlkopfbereich) oder psychische Erkrankungen, die zu Schluckangst führen können. Bei Lähmungen und Sensibilitätsstörungen der oro-pharyngealen und laryngealen Muskulatur klagen Betroffene über Kau- und Schluckbeschwerden beim Essen. Der fehlende Genuss während der Nahrungsaufnahme und die Angst vor dem Verschlucken können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Gegebenenfalls müssen Patienten künstlich über eine Sonde ernährt werden.
Durch gezielte apparative Diagnostik und gezielte Therapie lassen sich solche Komplikationen jedoch minimieren, denn in den meisten Fällen bestehen gute therapeutische Interventionsmöglichkeiten. Schluckstörungen können unabhängig vom Alter auftreten und kommen häufig vor bei:
- Schlaganfall
- Hirnblutungen, Hirntumoren
- Unfall mit Schädel-Hirn-Trauma
- Operationen im Mund-, Hals- oder oberen Brustbereich
- Morbus Parkinson
- Mehrfachbehinderungen (zum Beispiel Cerebralparesen)
Behandlung
Das Hauptziel der Therapien bei Dysphagien ist die möglichst weitgehende Wiedererlangung der Fähigkeit zur oralen Nahrungsaufnahme und die Reduzierung des Aspirationsrisikos. Jeder Patient erhält eine störungsspezifische Behandlung durch intensive Einzeltherapie, Ess- und Schlucktraining, speziell angepasste Schluckdiät, computerunterstützte Therapie und Gruppentherapie. Intensive Therapien wie kompensatorische Techniken und Schluckmanöver können zu einer Rückbildung der Schluckstörung führen.
Wir bieten:
- Funktionelle Dysphagietherapie
- FOTT© nach Kay Coombes (Facio-Orale Trakt-Therapie)
- Biofeedback-Therapie mit Oberflächen-EMG (Elektromyographie)
- Postoperative Therapie
- Diät-Management (Ernährungsberatung/ Schluckdiät)
- Trachealkanülen-Management
- Esstherapie
- Schlucktherapie sowie Mund- und Esstherapie bei Kindern
- Beratung von Angehörigen und Patienten
- Videofluoroskopie für Funktionsdiagnostik von Schluckakten
Hinweis: Gesetzlich versicherte Patienten benötigen eine aktuelle Überweisung durch einen niedergelassenen Facharzt.
Wer Sie behandelt:
Kontakt
Sekretariat der Neuroradiologie
Tel.: +49 (0) 7161 601-9389
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Erreichbarkeit: Mo. – Fr. 08:00 – 16:00 Uhr