Wandertherapie

Personen sitzen auf einer Bank und bewundern den Ausblick ins Tal.

Das begleitete, therapeutische Wandern hat im Christophsbad eine lange Tradition als Spezialtherapie. Der Aufenthalt im Freien, in schöner Natur, verbunden mit moderater Bewegung hat nachweislich positive Effekte auf Psyche und Körper.

Über die Wandertherapie

„Wege finden – Wege gehen“, dieser therapeutische Leitspruch kennzeichnet als Metapher fast 170 Jahre Tradition in der Behandlung psychisch Kranker in unserer Fachklinik. Ganz im Sinne des Gründers Dr. Heinrich Landerer orientiert sich die Behandlung seelischer Störungen bis heute an einem ganzheitlichen Menschenbild.

Die Wandertherapie, eine pflegerische Spezialtherapie, nähert sich dem Leitspruch unserer Fachklinik ganz praktisch und im besten Wortsinn, indem sie geeigneten Patienten innerhalb des Therapie-Wochenplans ein begleitetes, therapeutisches Wanderangebot macht.

Im Jahre 2010 startete Frank Pfennig mit Unterstützung der Ärztlichen Leitung und der Geschäftsführung das Projekt ASP (Aktivierende Selbstpflege). Im Laufe der Jahre wurde das Konzept an die Bedürfnisse der Teilnehmer und der Gesamtbehandlung stetig angepasst. Als besonders wertvoll und vielfältig effektiv stellt sich seit vielen Jahren das Therapeutische Wandern, die „Wandertherapie“ dar.

  • Mehrere Personen der Wandergruppe stehen auf einem Berg und genießen den Ausblick ins Tal.
  • Blick nach unten auf nackte Füße im Gras und einen Schuh, der in der Hand gehalten wird.
  • Eine Person läuft mit einem Hund an der Leine über ein schneebedecktes Sträßchen.
  • Personen im Hintergrund auf einem Weg, der durch ein Schild als Jakobsweg gekennzeichnet ist.

Teilnahme und Ablauf

Dieses Angebot findet für Teilnehmer nach Empfehlung durch das Behandlungsteam einmal pro Woche statt und dauert 3 Stunden. Die maximale Teilnehmerzahl liegt momentan bei maximal 8 Teilnehmern pro Wanderung. Zur Anfahrt ins Wandergebiet im Landkreis Göppingen oder in den Nachbarkreisen wird ein Kleinbus der Klinik genutzt. Die Wanderstrecke beträgt in der Regel 7 bis 8 Kilometer. Der Schwierigkeitsgrad, die Steigungen und Wegebeschaffenheit richten sich nach den Fähigkeiten der Teilnehmer. Die Tourenauswahl erfolgt durch den Wanderführer, der aus einem Portfolio von weit über einhundert Tourmöglichkeiten wählt.

Die Ziele und Effekte der Wandertherapie haben ein breites Spektrum. Dabei steht der sportliche Wirkungsaspekt nicht unmittelbar im Vordergrund. Vielmehr geht es um geistige Beruhigung durch Natur- und Landschaftselemente, Abbau von Ängsten, zwanglose Kontaktaufnahme, innere Rhythmisierung, Lösen von Spannungen, Unterbrechung von Gedankenkreisen und zumindest temporäre Ablenkung von belastenden Inhalten. Da jede Wandergruppe sich stetig neu formiert, die Touren und Gegebenheiten permanent wechseln, spielt der Zufall eine enorme Rolle. Dies kann den Patienten helfen, sich wieder in Richtung Alltag und Normalität zu orientieren.

Die Teilnahme an der Wandertherapie erfolgt durch eine Empfehlung des behandelnden Stationsarztes oder Psychologen in Absprache mit dem Behandlungsteam und dem Wanderführer.