Foto (von links): Rudolf Schnauhuber, Sarah Schweizer, MdL, und Dagmar Jungblut-Rassl vor dem historischen Badhaus des Christophsbads.

Hoher politischer Besuch im Christophsbad Göppingen: Die CDU-Landtagsabgeordnete Sarah Schweizer erschien kürzlich zum Gespräch über die schwierige Finanzierungslage des anstehenden Christophsheim-Neubaus. Vorausgegangen war eine Einladung von Rudolf Schnauhuber, Geschäftsführer der Christophsbad Klinikgruppe, und Dagmar Jungblut-Rassl, Geschäftsführerin der Christophsheim GmbH.

Zunächst stellten die beiden Geschäftsführenden das Unternehmen vor und betonten, wie wichtig die Einrichtungen der Christophsbad Klinikgruppe für die medizinische Versorgung innerhalb des Landkreises sind. Im Anschluss wiesen sie auf die generell schwierige Finanzlage der landes- wie bundesweiten Pflegeeinrichtungen hin und baten Frau Schweizer in diesem Zusammenhang um Unterstützung. „In einem konstruktiven Austausch haben wir Frau Schweizer für unsere Belange sensibilisiert, sodass sie nun bei Gesundheitsminister Manfred Lucha ein gutes Wort für alle Heimträger einlegen kann. Idealerweise werden nun Beschlüsse oder Programme erarbeitet, die bei der Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben unterstützen – Um den Trägern im schwierigen, von wachsenden Risiken geprägten Pflegeheimbau Hilfe anzubieten und um gesetzlich geforderte Neubauten realisieren zu können. Aus eigener Kraft sind diese für uns finanziell kaum zu stemmen“, erklärt Rudolf Schnauhuber.

Die Landtagsabgeordnete zeigte sich beeindruckt von der geleisteten Arbeit: „Das Christophsbad mit seiner mehr als 170-jährigen Geschichte ist ein echtes Aushängeschild des Gesundheitsstandorts Göppingen. Mit der Planung des Ersatzneubaus für das Christophsheim am Park stellt die Klinikgruppe heute die Weichen, damit psychisch und neurologisch erkrankte Menschen auch in Zukunft die bestmögliche Betreuung vor Ort erfahren. Damit Zukunftsprojekte wie der Christophsheim-Neubau in Zeiten von steigenden Baupreisen und immer höheren gesetzlichen Anforderungen überhaupt noch realisiert werden können, ist eine angemessene Unterstützung von Bund und Land unverzichtbar“, so Frau Sarah Schweizer. Die bundesdeutschen Pflegeeinrichtungen verfügen bereits jetzt über zu wenig Kapazitäten, um alle hilfsbedürftigen Menschen zu versorgen. Sollten die neu zu bauenden Pflegeeinrichtungen nicht mehr finanzierbar sein, heißt das, dass langfristig Betten in der stationären Pflege abgebaut werden.

Währenddessen laufen die Planungen für einen, durch die Landesheimbauverordnung, notwendigen Ersatzneubau des Christophsheims am Park auf Hochtouren. Die Christophsbad Klinikgruppe stellt sich der Verantwortung und möchte ab 2028 die unter anderem geforderten Einzelzimmer umsetzen. Die Durchführung dieses Vorhabens geht mit einem enormen finanziellen Aufwand einher. Aktuell liegen die Preise pro Pflegeheimplatz bei knapp 220.000 Euro. Die Pflegeheimbaukosten haben sich in den vergangenen Jahren verdoppelt. Die Christophsheime sind Fachpflegeheime für neurologisch und psychiatrisch erkrankte Menschen. Die Bedürfnisse der herausfordernden Klientel spiegelt sich auch in der Bauweise wider. Eine gut geplante deeskalierende Bauweise ist unabdingbar. Was sich wiederum auf die Baukosten niederschlägt.

„Es ist nicht sicher, ob wir den Ersatzneubau in dieser Form überhaupt realisieren können“, erklärt Dagmar Jungblut-Rassl. „Doch das wäre fatal, da 145 Pflegeplätze für schwer psychisch kranke Menschen wegbrechen würden, welche dringend benötigt werden.“

Hintergrundinformationen:

Die Christophsheime „am Park“ und „am Hohenstaufenblick“ sind aufgrund ihrer Versorgungsverträge binnendifferenzierte Einrichtungen des SGB XI „Hilfe zur Pflege“ mit fachlicher Spezialisierung für psychiatrisch bzw. neurologisch erkrankte Pflegebedürftige und einer Leistungsvereinbarung nach § 125 SGB IX i.V.m. §7 LRV.

Bei uns finden Menschen ein Zuhause, denen aufgrund ihrer Pflegebedürftigkeit und schweren Erkrankung die persönliche Selbstversorgung, die Organisation ihres Alltags und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben nicht mehr gelingt. Sie finden bei uns Raum und Zeit sich zu stabilisieren, um einen neuen Lebensabschnitt beginnen zu können. Unter dem Leitsatz „Miteinander leben – voneinander lernen“ bilden Mitarbeiter und Bewohner eine lernende Gemeinschaft.