Forschungssektion für angewandte Psychotherapie und Psychiatrie

Professor Sosic-Vasic, Leiterin der Forschungssektion am Christophsbad, im Gespräch mit einer anderen Frau.

Ohne Forschung keine Fortschritte in Therapie und Medizin. Deshalb beteiligt sich das Christophsbad mit einer eigenen Forschungssektion an der wissenschaftlichen Entwicklung. Der Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung neuer diagnostischer und psychotherapeutischer Strategien und Interventionen.

Forschungsschwerpunkte

Die Forschungssektion für Angewandte Psychotherapie und Psychiatrie wurde im Zuge der Anerkennung des Christophsbads Göppingen als Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Ulm unter der Leitung von Prof. Dr. Zrinka Sosic-Vasic etabliert. Der Forschungsschwerpunkt liegt zunächst auf der wissenschaftlichen Untersuchung neuer diagnostischer und therapeutischer Strategien und Interventionen. Insbesondere die Erforschung einer evidenz- und mechanismenbasierten modularen Psychotherapie steht im Vordergrund, wobei zukünftig weitere, auch psychiatrische Fragestellungen bearbeitet werden sollen. Dabei werden verschiedene multimethodische Untersuchungen wie Verhaltensstudien oder randomisiert-kontrollierte Studien durchgeführt. Ebenso sind durch bereits bestehende wissenschaftliche Kooperationen zu in- und ausländischen Universitäten multizentrische Studien geplant.

Ziel ist die Entwicklung neuartiger Interventionsmöglichkeiten zur effektiveren Behandlung psychischer Erkrankungen, wobei ein besonderes Augenmerk auf der Entwicklung von kurzen und entsprechend zeitökonomischen Behandlungsansätzen liegt. Diese Therapien sollen sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich anwendbar und mit anderen, bereits etablierten Behandlungsstrategien modular kombinierbar sein.

Team

Porträtfoto Prof. Dr. Zrinka Sosic-Vasic
Prof. Dr. Zrinka Sosic-Vasic

Gesamtleitung C-AP

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Kurz-Vita

Prof. Dr. Zrinka Sosic-Vasic ist Psychologin, approbierte Psychotherapeutin und außerplanmäßige Professorin für das Fach experimentelle Psychiatrie und Psychotherapie an der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm. Ihre wissenschaftliche Expertise hat sie durch zahlreiche internationale Veröffentlichungen in Fachzeitschriften auf dem Gebiet der Psychotherapieforschung, insbesondere der Untersuchung von imaginationsbasierten Therapieverfahren, der Untersuchung der Borderline Persönlichkeitsstörung sowie auf dem Gebiet der grundlagenorientierten funktionellen Bildgebung zur Untersuchung psychischer Erkrankungen nachgewiesen. Ihre klinischen Schwerpunkte liegen in der Behandlung von Traumafolgestörungen und Persönlichkeitsstörungen, zu denen sie über entsprechende Zusatzqualifikationen und Zertifizierungen verfügt (DBT-Weiterbildung, Schematherapie-Weiterbildung, Weiterbildung in Spezieller Psychotraumatologie). Als Verhaltenstherapeutin behandelt sie sowohl Erwachsene als auch Kinder und Jugendliche. Sie ist seit vielen Jahren als Supervisorin bei der Landesärztekammer Baden-Württemberg und verschiedenen Ausbildungsinstituten anerkannt. Sie ist seit vielen Jahren als Supervisorin bei der Landesärztekammer Baden-Württemberg und verschiedenen Ausbildungsinstituten anerkannt.

Prof. Dr. Sosic-Vasic promovierte im Jahr 2009 im Bereich der funktionellen Bildgebung und habilitierte im Jahr 2018 im Fach experimentelle Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Ulm. Seit 2012 war sie als leitende Psychologin der Psychiatrischen Universitätsklinik Ulm und seit 2015 in Doppelfunktion als Leiterin des Aus- und Weiterbildungsinstituts für Verhaltenstherapie am Universitätsklinikum Ulm tätig. Seit 2021 ist sie Gesamtleiterin der Christophsbad-Akademie für Psychotherapie sowie der Forschungssektion für Angewandte Psychotherapie und Psychiatrie am Christophsbad Göppingen. Darüber hinaus lehrt sie als außerplanmäßige Professorin an der Medizinischen Fakultät Ulm.  Sie engagiert sich in Ausschüssen der Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg und ist seit 2010 gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer Herausgeberin der internationalen Fachzeitschrift “Trends in Neuroscience and Education”.

Mitarbeiter

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Dr. phil. Julia Kröner

Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Post-Doktorandin

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Doktoranden

  • Lisa Hack
  • Alexander Greiner
  • Mark Morlock
  • Elisa Schmied
  • Jacqueline Mahler
  • Maxim Fischer
  • Maja Lara Eickholt
  • Marius Scheiffele
  • Max Bergmann
  • Sarah Maria Kuhlen
  • Sonja Frenzel

Studien

Laufende Studien

Studien zur Untersuchung von psychotherapeutischen Kurzinterventionen

Innerhalb unserer Forschungssektion ist die Untersuchung einer auf Evidenz und Mechanismen basierenden modularen Psychotherapie Gegenstand laufender Forschungsprojekte. Hierzu gehören Projekte zur Erforschung der Wirksamkeit sowie der Wirkmechanismen verschiedenster imaginationsbasierter Therapieinterventionen. Zum einen wird eine Kurzintervention untersucht, welche nach dem neuesten Stand der Forschung die Methode des Imagery Rescriptings implementiert. Dabei werden aversive und intrusive Imaginationen realer oder vorgestellter Ereignisse verändert. Zum anderen werden kurze computergestützte Trainings untersucht, welche darauf abzielen, mittels positiver Imaginationen störungsspezifische automatische kognitive Prozesse und interpretationsbasierte Verzerrungen zu verändern, genannt Cognitive Bias Modification. Speziell die Untersuchung von kurzzeitigen sowie online-basierten Therapiemethoden erscheint vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen (beispielsweise COVID-19) sowie bereits seit längerer Zeit bestehender struktureller Problemfelder (wie lange Wartezeiten bei der Aufnahme einer ambulanten Psychotherapie) notwendig, um Versorgungslücken optimal schließen zu können.

Interozeptive Sensitivität als moderierende Variable für Imagery Rescripting (ISMIR)

Das Projekt untersucht den Einfluss der interozeptiven Sensitivität auf den Therapieerfolg während der Durchführung von evidenzbasierten Imagery Rescriptings bei Patienten mit Persönlichkeitsstörungen. Interozeptive Sensitivität umfasst die Fähigkeit zur Erkennung und Beobachtung physiologischer Prozesse (beispielsweise die genaue Erkennung der Anzahl der Herzschläge in einem bestimmten Zeitintervall), welche sich auf die kurzfristige und / oder langfristige Veränderung psychischer Symptome auswirken können und diese unter Umständen mitbedingen. Basierend auf bisherigen Forschungsergebnissen kann zudem von einem Zusammenhang zwischen der Fähigkeit zur interozeptiven Wahrnehmung und der Imaginationsfähigkeit ausgegangen werden. Die Imaginationsfähigkeit wiederum kann sich auf die emotionale und kognitive Verarbeitung vergangener, aktueller und zukünftiger Ereignisse auswirken. Innerhalb unseres Forschungslabors wird daher in einer randomisiert-kontrollierten Studie der Therapieerfolg von 3 Sitzungen Imagery Rescripting auf die emotionale und kognitive Verarbeitung (etwa Veränderungen hinsichtlich vorhandener Schemata) unter Einbezug der interozeptiven Sensitivität untersucht. Um langfristige Effekte und Auswirkungen zu erfassen, wird zudem ein Follow-up in einem Zeitraum von 3 Monaten durchgeführt.

Imaginationsbasierte, App-unterstützte psychotherapeutische Modulation (Imagery Rescripting) des nichtsuizidalen selbstverletzenden Verhaltens (NSSV) bei Adoleszenten

NSSV wird bei etwa 20 Prozent der unter 25-Jährigen beobachtet. Aufgrund der damit verbundenen Scham der Betroffenen sowie der Angst vor Stigmatisierung werden länger angelegte Psychotherapien von Jugendlichen verhältnismäßig selten wahrgenommen. Um den Zugang zu professioneller Unterstützung zu erleichtern und adäquate Behandlungsmethoden zu schaffen, implementiert dieses Projekt mittels einer randomisiert-kontrollierten Studie 2 Sitzungen des Imagery Rescriptings bei Jugendlichen mit selbstverletzendem Verhalten. Dabei sollen bestehende mentale Bilder rund um das selbstverletzende Verhalten mittels imaginativer Veränderung bearbeitet werden; die Kurzintervention soll über einen 3-monatigen Follow-Up-Zeitraum per Smartphone-App von daheim aus unterstützt werden. Zentrale Fragestellung dabei ist, ob sich durch die Teilnahme an Kurzintervention und dem App-unterstützten Training von daheim aus die Häufigkeit des selbstverletzenden Verhaltens sowie die daran geknüpfte Fähigkeit zur Emotionsregulation verbessern lässt.

Wirksamkeit der Cognitive Bias Modification – Intervention (CBM-I) bei Angsterkrankungen und Posttraumatischen Belastungsstörungen

In 2 Forschungsprojekten sollen störungsspezifische kognitive Verzerrungen (Cognitive Biases) innerhalb der Angsterkrankungen (beispielsweise „Ich werde verrückt“) sowie innerhalb der Posttraumatischen Belastungsstörung (beispielsweise „Ich kann niemandem vertrauen“) mittels eines computergestützten Cognitive Bias Modification Trainings zu Interpretationsverzerrungen (CBM-I) bearbeitet werden. Die Patienten lernen den Aufbau positiver (störungsspezifischer) Imaginationen, welche mit positiven Bewältigungsannahmen verknüpft sind. Beide Projekte sind randomisiert-kontrollierte Studien, welche die Effektivität eines 3-wöchigen CBM-I Trainings bestehend aus insgesamt 9 Trainingssitzungen innerhalb eines 6-wöchigen Follow-Up-Zeitraums untersucht. Verglichen wird dabei das Training gegenüber einer reinen Wartegruppe sowie das Training als Add-On-Therapie zur regulären Therapie.

Wirksamkeit einer Kurzintervention mittels Stühlearbeit bei Patienten mit Depressionen, sowie Schüler und Studenten mit Prüfungsangst

Die Stühlearbeit hat ihren Ursprung im Psychodrama nach Moreno (1974) und wurde in den vergangenen zwei Jahrzehnten insbesondere innerhalb der dritten Welle der Verhaltenstherapie weiterentwickelt. In diesem Kontext fand das Verfahren Einzug innerhalb der Schematherapie (Young, 2005), der Impact Techniken (Banlieu, 2021), als auch den klassischen problemorientierten therapeutischen Werkzeugen (Hedlund, 2011). Hierbei gehört die Stühlearbeit zu den emotionsfokussierten und erlebnisorientierten Interventionen, welche dem Ziel dient, negative Emotionen bewusst erlebbar-, und in einem nächsten Schritt veränderbar zu machen.
Emotionsfokussierte Interventionen zeichnen sich durch eine sehr gute Wirksamkeit bei klinischen Störungsbildern aus (Morina & Arntz, 2017). So legen Einzelfallstudien neben weiteren Faktoren unter anderem eine deutliche Verbesserung des Selbstmitgefühls und eine Reduktion von Selbstkritik nahe (Shahar et al., 2012). Diese Faktoren wiederum stehen in engem Zusammenhang mit der Entstehung und Aufrechterhaltung unterschiedlicher psychischer Erkrankungen, sodass durch eine Intervention mittels Stühlearbeit eine Symptomverbesserung zu erwarten ist. Das aktuelle Projekt unserer Forschungssektion untersucht die Wirksamkeit einer Kurzintervention mittels Stühlearbeit bei Patienten mit depressiven Störungen und Schüler sowie Studenten mit Prüfungsangst. Die Kurzintervention selbst umfasst zwei wöchentlich stattfindende psychotherapeutische Sitzungen, in denen die Technik der Stühlearbeit angewandt wird. Um auch langfristige Effekte des Verfahrens zu erfassen findet eine follow-up Messung drei Monate nach der Intervention statt.

Validierung deutschsprachiger Adaptionen der Messinstrumente FFiCD, BPS sowie PDS-ICD-11 für Persönlichkeitsstörungen nach ICD-11 in einer klinischen Stichprobe

Valide Diagnosen bilden die Grundlage für eine adäquate Behandlung psychischer Erkrankungen. Die 2022 in Kraft getretene elfte Version der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD-11) der WHO hat den Anspruch, einige inhaltliche als auch strukturelle Probleme älterer Systeme wie beispielsweise der Vorgängerversion ICD-10 zu lösen. Speziell innerhalb dem Kapitel F, welches psychische-, und Verhaltensstörungen thematisiert, wurde im Bereich der Persönlichkeitsstörungen erstmals ein dimensionales Störungsmodell (im Gegensatz zu dem bisherigen kategorialen System) als Klassifikationsgrundlage entwickelt. Da bisherige diagnostische Instrumente zur Erfassung der Persönlichkeitspsychopathologie auf der Basis des kategorialen Systems entwickelt wurden (z.B. SKID-II, Quelle), entsteht nun eine Lücke im Versorgungssystem, welche eine reliable Diagnostik basierend auf einem validen dimensionalen Messinstrument für Persönlichkeitsstörungen vermissen lässt. In Anlehnung an das dimensionale Persönlichkeitsmodell der ICD-11, welches fünf trait-Domänen zur inhaltlichen Beschreibung pathologischer Persönlichkeitsstrukturen, eine Beurteilung des Schweregrades individueller Beeinträchtigung, als auch die Erfassung der Borderline-Persönlichkeitsstörung (Borderline Qualifier) beinhaltet, sollen in dem vorliegenden Projekt reliable deutschsprachige Diagnostika entwickelt werden, welchen den Neuerungen des ICD-11 Rechnung tragen. Speziell innerhalb unseres Klinikums Christophsbad soll die Entwicklung einer reliablen, deutschsprachigen Diagnostik zur Erfassung pathologischer Persönlichkeitszüge die Qualität der Krankenversorgung maßgeblich verbessern.

Metakognitive Therapie (MKT) bei Patienten mit Alkoholabhängigkeit, sowie bei Patienten mit Long-Covid Symptomatik

Die Metakognitive Therapie (MKT) wurde von Adrian Wells (1994, 2011), mit dem Ziel entwickelt Metakognitionen von Menschen, die an psychischen Störungen leiden zu verändern. Metakognitionen sind Überzeugungen und Gedanken, die man über seine eigenen Gedanken oder Prozesse der Aufmerksamkeit hat. Ziel der MKT ist es mithilfe von kognitiven Strategien und Techniken der Aufmerksamkeitslenkung eine Flexibilität im Umgang mit seinen eigenen Gedanken zu erlernen, ohne dysfunktionale Gedanken („Ich bin ein Versager“) direkt verändern zu müssen. In zwei Randomisiert-Kontrollierten Studien wird dieses Prinzip bei zwei verschiedenen Patientengruppen angewandt: Alkoholabhängigkeit, sowie Long-Covid Syndrom. In 8 Gruppentherapiesitzungen sollen für die Erkrankungen typische Gedanken aufgegriffen, und der Umgang mit diesen verändert werden. Beispielhafte Inhalte für die Metakognitive Therapie bei Long Covid sind der Umgang mit Gedächtnisproblemen, der eigene Selbstwert oder der Umgang mit Schmerzen & Krankheitsverhalten. In der Metakognitiven Therapie für Alkoholabhängigkeit werden Überzeugungen über die Unkontrollierbarkeit des Konsums oder des Verlangens danach sowie Überzeugungen über die Entstehung der Abhängigkeit thematisiert und bearbeitet.

Wirksamkeit einer ACT-basierten Add-on Therapie im stationären Setting bei Patienten mit Depression und Schlafstörungen (Studienteil A), sowie gerontopsychiatrischen Patienten mit Depression und chronischer Schmerzsymptomatik (Studienteil B)

Die Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT) ist ein Verfahren der dritten Welle der Verhaltenstherapie, das auf der Annahme basiert, dass menschliches Leid primär auf eine Unfähigkeit zurückzuführen ist, psychologische Schmerzen zu akzeptieren und sich auf wichtige Lebensbereiche zu konzentrieren. ACT zielt darauf ab, die Akzeptanz unangenehmer Gedanken und Emotionen zu fördern sowie die Verpflichtung zu entwickeln, das Verhalten entsprechend den eigenen Werten und Zielen auszurichten. Die Therapie nutzt Techniken wie Achtsamkeit, erlebnisorientierte Übungen und Metaphern, um den Patienten dabei zu helfen, die Bereitschaft zu entwickeln, unangenehme Erfahrungen anzunehmen und sich auf das zu konzentrieren, was ihnen wichtig ist (Hayes, 1999). Als transdiagnostisches Therapieverfahren eignet sich ACT besonders zur Ergänzung symptomfokussierter Verfahren, wie der kognitiven Verhaltenstherapie. ACT zeigte sich in mehreren Meta-Analysen über verschiedene Störungsbilder hinweg, insbesondere im ambulanten Setting, als wirksam (z.B. Bai et al., 2020; Ferreira et al., 2022; Salari et al., 2020; Ma et al., 2023; Wakefield et al., 2018). Die Datenlage im stationären Setting ist jedoch wesentlich limitierter. Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es noch keine randomisierte kontrollierte Studie (RCT), welche die Wirksamkeit von ACT als stationäre Add-on Therapie bei affektiven Störungen untersucht hat.
In zwei RCTs wird die Wirksamkeit einer vierwöchigen stationären Add-on Therapie bei Patienten mit Depression und Schlafstörungen im Einzelsetting sowie gerontopsychiatrischen Patienten mit Depression und chronischer Schmerzsymptomatik im Gruppensetting untersucht. Die Interventionsgruppe erhält dabei wöchentlich zwei Therapieeinheiten zusätzlich zum üblichen Behandlungsprogramm der Station. Um langfristige Effekte der Intervention erfassen zu können, wird neben einer Prä- und Postmessung drei Monate nach der letzten Sitzung ein Follow-Up durchgeführt. Die Erforschung von ACT im stationären Akutsetting soll dazu beitragen, bessere Therapieoptionen für Menschen mit schweren Depressionen zu entwickeln und das evidenzbasierte Therapieangebot zu erweitern.

Pharmakologische Therapieaugementation (Ketamin) bei chronischer Depression

In Anlehnung an aktuelle Entwicklungen innerhalb der Psychotherapieforschung untersucht unsere Forschungsgruppe Prozesse ketamingestützter Psychotherapie für schwerwiegende psychische Erkrankungen wie depressive Störungen. Bisherige ketaminbasierte psychiatrische Studien deuten auf eine Vielzahl positiver Effekte, beispielsweise im Bereich therapieresistenter psychischer Erkrankungen hin (wie bei Kolp et al., 2014). Das Projekt befindet sich in Planung und soll als multizentrische, randomisiert-kontrollierte Studie in Kooperation mit der Psychiatrischen Universitätsklinik Tübingen (Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Andreas Fallgatter) sowie der Psychiatrischen Universitätsklinik Jena (Prof. Dr. Martin Walter) durchgeführt werden. Es soll geprüft werden, ob Ketamin in Kombination mit einem störungsspezifischen Psychotherapieprogramm für chronische Depressionen (CBASP) zu einer stärkeren Reduktion der depressiven Symptome führt als Ketamin in Kombination mit einer Standardbehandlung (Treatment as usual) beziehungsweise als ein störungsspezifisches Psychotherapieprogramm für chronische Depressionen (CBASP) in Kombination mit einer Placebogabe. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen den bisherigen Stand der Wissenschaft durch den Einsatz standardisierter und randomisierter Verfahren kontinuierlich erweitern und vertiefen.

  • Kurzintervention zur Reduktion von Testangst bei Universitätsstudenten mittels Imagery Rescripting – eine randomisiert-kontrollierte Studie. Projektleiter: A. Maier, Z. Sosic-Vasic
  • Intrusive prospektive Imaginationen bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung: Diagnostik, Erfassung & physiologische Korrelate. Projektleiter: J. Kröner, Z. Sosic-Vasic
  • Stressphysiologie & Persönlichkeitsprofil von Männern, welche sich in einer Partnerschaft mit einer Partnerin befinden, welche an einer Borderline Persönlichkeitsstörung erkrankt ist. Projektleiter: J. Kröner, Z. Sosic-Vasic
  • Die Reduktion selbstverletzender Verhaltensweisen bei der Borderline Persönlichkeitsstörung mittels Imagery Rescripting – eine randomisiert-kontrollierte Studie. Projektleiter: C. Schaitz, Z. Sosic-Vasic
  • Neuronale Veränderungen nach einer Kurzintervention zur Reduktion von selbstverletzenden Verhaltensweisen bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung. Projektleiter: J. Kröner, C. Schaitz, Z. Sosic-Vasic

Studienteilnehmer

Falls Sie sich für eine Teilnahme an einer unserer Studien interessieren, können Sie uns eine E-Mail an senden oder sich direkt an unsere Mitarbeiter wenden.

Sofern nicht anders vereinbart, finden all unsere Studien in den Räumlichkeiten der Christophsbad-Akademie für Psychotherapie (C-AP, Jahnstraße 30) statt.

Unser gesamtes Forschungsteam bedankt sich herzlich für Ihr Interesse, Ihre Unterstützung und Ihre Teilnahme an unseren Forschungsprojekten. Ohne Ihre Mithilfe wären Forschungsprojekte innerhalb der Angewandten Psychotherapie und Psychiatrie, welche das Ziel verbesserter Diagnostik- und Therapieoptionen bei psychischen Erkrankungen verfolgen, nicht realisierbar.

Kooperationen

Nationale Kooperationen

  • Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie III (Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer)
  • Universitätsklinikum Jena, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Prof. Dr. Martin Walter)
  • Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Dr. Kathrin Eckstein)

 Internationale Kooperationen

  • Imperial College London (UK), Faculty of Medicine (Prof. Dr. Martina Di Simplicio)
  • Universitätsklinikum Wien, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie (Prof. Dr. Paul Plener)

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