Gerontopsychiatrie & -psychotherapie

Eine ältere Person beschäftigt sich in der Ergotherapie spielerisch mit einer Übung.

Bei uns erhalten Sie ein modernes und auf Ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnittenes Behandlungsangebot. Dieses richtet sich nach anerkannten aktuellen diagnostischen und therapeutischen Leitlinien für das gesamte Spektrum akuter sowie chronisch psychischer Erkrankungen im Alter.

Klinik

Die Klinik für Gerontopsychiatrie (Alterspsychiatrie) und –psychotherapie behandelt Patienten mit allen psychischen Erkrankungen des höheren Alters, im Allgemeinen ab einem Alter von 65 Jahren.

Berücksichtigt werden die Besonderheiten durch Veränderungen biologischer Prozesse und durch die Lebenssituation im Alter. Dies erfordert eine altersgerechte Ausrichtung diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen.

Neben den psychischen Erkrankungen, die auch bei jüngeren Patienten auftreten, spielen auch Alterungsprozesse des Nervensystems eine wichtige Rolle. Daher sind die Diagnostik und Therapie von Störungen des Gedächtnisses und des Denkens sowie begleitender neurologischer Krankheitsbilder in unserer Klinik für Gerontopsychiatrie und –psychotherapie wichtige Schwerpunkte.

Unser Team ist multiprofessionell und besteht aus Fachärzten, Assistenzärzten, Psychologen, Logopäden, Ergotherapeuten und Physiotherapeuten, Sozialarbeitern und Pflegekräften. Die Klinik wird geleitet von Chefarzt Dr. med. Karsten Henkel.

Für ambulante Patienten ab 65 Jahren bieten wir eine Anlaufstelle in der Gerontopsychiatrischen Institutsambulanz (PIA-G) an. Hier werden alle Krankheits- und Störungsbilder ambulant behandelt, denen wir uns in der Klinik für Gerontopsychiatrie und –psychotherapie stationär annehmen.

Der PIA-G ist eine Gedächtnissprechstunde (Memory Clinic) angeschlossen, die sich der Diagnostik und Behandlung von Patienten mit kognitiven Störungen sowie gegebenenfalls auch den begleitenden Verhaltensstörungen annimmt. In diesem Rahmen sind auch differenzierte neuropsychologische Testungen möglich. Ergänzt wird das Angebot durch ambulante Gruppenbehandlungen wie zum Beispiel eine Ergotherapie- oder Insomnie-Gruppe.

Für Angehörige von Menschen mit Demenz bieten wir regelmäßig ein Seminar „Hilfe beim Helfen“ (Schulungsreihe der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V.) sowie Beratungen durch Sozialdienst und Fachpflegemitarbeiter an. Zudem behandeln wir auch Patienten in den Pflegeheimen des Landkreises.

Die Gerontopsychiatrische Institutsambulanz befindet sich in Haus 5.

Aufgrund der Tatsache, dass ein kranker älterer Mensch häufig gleichzeitig sowohl unter psychischen als auch unter körperlichen Erkrankungen wie Veränderungen des Stoffwechsels oder Multimorbidität leidet, besteht die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit der medizinischen Teildisziplinen. Hier bewährt sich die Nähe der somatischen Kliniken des Christophsbads unter einem Dach in besonderem Maße, denn sie ermöglicht die problemlose Konsultation der Kollegen und die Nutzung von diagnostischen Möglichkeiten anderer medizinischer Fachbereiche wie der Neurologie, Inneren Medizin, Geriatrie und Neuroradiologie.

Bei einem Patienten wird am Arm der Blutdruck gemessen

Eng verbunden mit der Gerontopsychiatrie ist das Behandlungsfeld Innere Medizin. Erfahren Sie mehr.

Die Patienten erhalten bei uns ein modernes und auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnittenes Behandlungsangebot für das gesamte Spektrum akuter sowie chronisch psychischer Erkrankungen im Alter. Die Behandlung erfolgt nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und kann im vollstationären und/oder ambulanten (Gerontopsychiatrische Institutsambulanz) Bereich erfolgen. Für die stationäre Behandlung stehen zwei offene und eine beschützende Station zur Verfügung. Insgesamt verfügt die Klinik für Gerontopsychiatrie und –psychotherapie über 81 Betten.

Wir legen großen Wert auf regelmäßige Gespräche mit den Patienten und ihren Angehörigen, die wir gern über weiterführende Hilfsmöglichkeiten beraten. Der Sozialdienst leistet Unterstützung bei der Organisation von Hilfsangeboten und beim Entlassmanagement.

  • Blick auf das Gebäude 21 in der Abenddämmerung
  • Gebäude 23 vom Park gesehen mit Café und Sonnenschirmen
  • Eine Person sitzt auf einer Parkbank und liest ein Buch.

Krankheitsbilder

Im Alter treten dieselben psychische Erkrankungen wie auch in jüngeren Lebensjahren auf. Allerdings steigt der Einfluss körperlicher Faktoren bei der Krankheitsentstehung zum Beispiel durch Alterungsprozesse, Begleiterkrankungen oder verminderte Anpassungsmöglichkeiten. Diese Umstände werden in der Diagnostik und Therapie berücksichtigt. Wir behandeln die folgenden Krankheitsbilder:

  • Unipolare depressive und bipolare (manisch-depressive) Erkrankungen mit und ohne psychotische Symptomatik
  • Angststörungen
  • Akute und chronische Psychosen
  • Degenerative Erkrankungen des zentralen Nervensystems (zum Beispiel Demenzerkrankungen wie Morbus Alzheimer, frontotemporale Demenz, vaskuläre Demenz)
  • Durchgangssyndrome (Delirien)
  • Organisch bedingte Verhaltensstörungen, Wesensveränderungen
  • Sucht- und Abhängigkeitserkrankungen
  • Trauerreaktionen, Anpassungsstörungen
  • Akute Kriseninterventionen im Rahmen von Eigen- und Fremdgefährdung

Klinische Schwerpunkte

  • Diagnostik und Abgrenzung der verschiedenen Krankheitsbilder
  • Ausschluss organischer Ursachen
  • Berücksichtigung übergreifender körperlicher Störungen wie Schmerzsymptome, Schlafstörungen, etc.
  • Erfassung lebensgeschichtlicher Aspekte und Erfahrungen
  • Einbeziehung der Angehörigen und Berücksichtigung der Lebensumstände

Unser Behandlungskonzept umfasst:

  • Medikamentöse Therapie mit Antidepressiva, Antipsychotika oder stimmungsstabilisierenden Medikamenten unter besonderer Berücksichtigung von Wechselwirkungen
  • Schulenübergreifende Psychotherapie
  • Psychoedukation, Soziotherapie sowie handlungs- und erfahrungsorientierte Therapieverfahren wie Kunsttherapie, Musiktherapie, Ergotherapie
  • Elektrokrampftherapie (EKT) als Option bei schweren Erkrankungsbildern, die auf Medikamente und Psychotherapie nicht ausreichend ansprechen
  • Wir sind bestrebt, angepasst an die Möglichkeiten der Patienten, sporttherapeutische und bewegungstherapeutische Elemente in die Behandlung zu integrieren.

Die Behandlung von Orientierungsstörungen, Verwirrtheitszuständen und Demenzen erfordert eine besonders gründliche Diagnostik, denn die Ursachen können vielfältig sein.

Erfahren Sie mehr zum Thema Demenz

Strukturelle und funktionelle Hirnveränderungen können mit Schichtbildgebung des Gehirns, Liquor-Diagnostik (Nervenwasser-Untersuchung) oder Elektroenzephalogramm (EEG) sowie durch eine neuropsychologische Testung untersucht werden. Auch internistische Ursachen wie Entzündungen, Veränderung des Flüssigkeitshaushalts, der Blutsalze oder aktuelle Störungen des Blutkreislaufs, aber auch Medikamentenwirkungen können zu Durchgangssyndromen, Denkstörungen oder Verhaltensänderungen führen.

Die Diagnostik erfolgt in enger Zusammenarbeit mit unseren ärztlichen Kollegen der Fachbereiche Neurologie, Innere Medizin, Geriatrie und Radiologie/ Neuroradiologie.

Unser Behandlungskonzept umfasst:

  • Medikamentöse Einstellung unter Berücksichtigung der besonderen Situation älterer Menschen (Multimorbidität, internistische Medikation und ähnliches sofern erforderlich)
  • Spezielles und leitliniengerechtes Delir- und Demenzkonzept
  • Nichtmedikamentöse Orientierungs- und Strukturierungshilfen
  • Mitbehandlung internistischer und neurologischer Erkrankungen
  • Besondere Betreuung durch den Sozialdienst, Hilfe bei der Organisation von Hilfsmitteln und der Weiterversorgung

Patienten fortgeschrittenen Alters mit Sucht- und Abhängigkeitserkrankungen (Auftreten oft auch als Zusatzdiagnosen zu anderen Störungen wie Angsterkrankungen oder Schmerzstörungen) benötigen ein auf sie individuell zugeschnittenes, integratives Therapieangebot.

Die Kernkomponenten der Behandlung bestehen aus:

  • Krisenintervention mit stationärem Substanzentzug
  • Integrative Therapie mit motivationsbasierter Beratung und Psychotherapie, um das missbräuchliche und abhängige Verhalten zu verändern
  • Mitbehandlung von psychischen Begleiterkrankungen (zum Beispiel Angststörungen, Schlafstörungen, Depressionen)
  • Ambulante Nachbetreuung, Hilfe bei der Suche von ambulanten Suchtgruppen

Aufgrund von Begleiterkrankungen des Bewegungsapparats, des Gefäßsystems, Tumorerkrankungen, Neuropathien, Operationsfolgen und ähnlichem leiden ältere Menschen in besonderer Weise unter chronischen Schmerzerkrankungen. Oftmals kommt es zu einem Wechselspiel zwischen körperlichen und seelischen Faktoren sowie den besonderen Lebensumständen älterer Menschen, welche bei der Diagnostik und Therapie in besonderer Weise berücksichtigt werden.

Mehr zum Chronischen Schmerz lesen Sie bei unseren Krankheitsbildern

Strukturelle und funktionelle Hirnveränderungen können mit Schichtbildgebung des Gehirns, Liquor-Diagnostik (Nervenwasser-Untersuchung) oder Elektroenzephalogramm (EEG) sowie durch eine neuropsychologische Testung untersucht werden. Auch internistische Ursachen wie Entzündungen, Veränderung des Flüssigkeitshaushalts, der Blutsalze oder aktuelle Störungen des Blutkreislaufs, aber auch Medikamentenwirkungen können zu Durchgangssyndromen, Denkstörungen oder Verhaltensänderungen führen.

Die Diagnostik erfolgt in enger Zusammenarbeit mit unseren ärztlichen Kollegen der Fachbereiche Neurologie, Innere Medizin, Geriatrie und Radiologie/ Neuroradiologie.

Unser Behandlungskonzept umfasst:

  • Medikamentöse Einstellung unter Berücksichtigung der besonderen Situation älterer Menschen (Multimorbidität, internistische Medikation und ähnliches sofern erforderlich
  • Spezielles und leitliniengerechtes Delir- und Demenzkonzept
  • Nichtmedikamentöse Orientierungs- und Strukturierungshilfen
  • Mitbehandlung internistischer und neurologischer Erkrankungen
  • Besondere Betreuung durch den Sozialdienst, Hilfe bei der Organisation von Hilfsmitteln und der Weiterversorgung

Für die genannten Erkrankungen und Störungsbilder stehen unsere offenen Stationen GPS 1 und 3 sowie unsere beschützende Station GPS 2 mit insgesamt 81 Betten zur Verfügung.

Auf der Station GPS 1 werden alle psychischen Erkrankungen im Alter behandelt. Patienten mit neurologischen oder internistischen Begleiterkrankungen, die auch einen höheren Pflegeaufwand mit sich bringen, werden hier schwerpunktmäßig aufgenommen.

Station GPS 2 ist eine beschützende Station. Hier werden vornehmlich Patienten behandelt, die einen erhöhten Überwachungsbedarf, zum Beispiel durch akute Gefährdung bei Verwirrtheit und Realitätsverkennung, Depressivität, Wahn oder Hinlauftendenz haben.

Der Schwerpunkt der Station GPS 3 liegt in der Behandlung von affektiven Störungen, zum Beispiel Depressionen, auch mit Begleiterkrankungen wie Schmerzstörungen oder Suchterkrankungen. Auf dieser Station liegt ein wichtiger Fokus in der psychotherapeutischen Behandlung. Diese ist schulenübergreifend ausgelegt mit einem kognitiv-verhaltenstherapeutischen Schwerpunkt. Weitere psychotherapeutische Interventionen umfassen unter anderem Entspannungsverfahren, Achtsamkeitstraining, Gruppenbehandlungen von Schlafstörungen oder die Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT).

Behandlung

Psychotherapeutische Verfahren

  • Einzel- und Gruppentherapie auf verhaltenstherapeutischer und psychodynamischer Grundlage
  • Soziales Kompetenz- und Problemlösetraining
  • Psychoedukative Gruppen
  • Gruppe für Schlafstörungen (Insomnie)
  • Familien- und Angehörigenberatung (mit Angehörigengruppen)
  • Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT)

Familie, Angehörige und Partner werden bei Bedarf in die jeweilige Therapie integriert.

Biologische Therapieverfahren

  • Psychopharmakotherapie, ergänzend internistische Pharmakotherapie
  • Lichttherapie
  • Wachtherapie
  • Elektrokrampftherapie (EKT) als Option bei schweren Depressionen, die auf Medikamente und Psychotherapie nicht ansprechen
  • Bewegungstherapie, Sporttherapie

Handlungs- und erfahrungsorientierte Therapieverfahren

  • Entspannungstherapie (progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, Aromapflege)
  • Musiktherapie
  • Kunsttherapie
  • Ergotherapie (Training der Alltagsfähigkeit)
  • Physiotherapie
  • Tiergestützte Milieutherapie
  • Logopädie
  • Aktivierende Pflege
  • Soziales Kompetenztraining

Sozialtherapeutische Verfahren

  • Sozialberatung (sozialpädagogische Betreuung und sozialrechtliche Information)

Unsere Sportpsychiatrische Sprechstunde

Einen wichtigen Aspekt bei vielen psychischen Erkrankungen auch im höheren Lebensalter stellt die körperliche Aktivität und Bewegung sowohl in der Prophylaxe als auch in der Behandlung (zum Beispiel von Depressionen oder Angststörungen, Suchterkrankungen sowie von Gedächtnisstörungen) dar. Wir sind bestrebt, auch diese Aspekte in der Behandlung zu berücksichtigen.

Logo der Initiative Exercise is Medicine

Wahlleistungen

Patienten, die Zusatzleistungen wählen möchten, stellt die gerontopsychiatrische Klinik auf jeder Station auch Wahlleistungszimmer zur Verfügung.

Erfahren Sie mehr über unsere Wahlleistungen

Gerontopsychiatrische Institutsambulanz (PIA-G)

In der Gerontopsychiatrischen Institutsambulanz wird eine Diagnostik und Behandlung aller psychischen Störungsbilder des älteren Menschen angeboten, sofern sie ambulant durchführbar sind. Es ist unser Bestreben, das soziale Umfeld bei der Behandlung zu berücksichtigen und bei Wunsch der Patienten mit einzubeziehen.

Das Behandlungsteam besteht aus Ärzten, Psychologen, Ergotherapeuten, Sozialarbeitern und Fachpflegekräften.

Neben einer ausführlichen psychiatrischen Diagnostik und der störungs- und altersspezifischen Ausarbeitung eines Behandlungsplans besteht die Möglichkeit, an ambulanten psychotherapeutischen sowie ergotherapeutischen Gruppenbehandlungen teilzunehmen.

Eine aufsuchende Behandlung im häuslichen Umfeld ist in Einzelfällen möglich.

Memory Clinic

Die Memory Clinic umfasst im Rahmen der Gerontopsychiatrischen Institutsambulanz eine spezielle ambulante Gedächtnissprechstunde als Anlaufstelle für Menschen mit Gedächtnisstörungen und Demenzerkrankungen. Sie dient der Diagnostik, Abgrenzung verschiedener Ursachen von Störungen der Gedächtnisfunktion und gegebenenfalls begleitender Verhaltensauffälligkeiten sowie der Beratung und Behandlung.

Lesen Sie in unserem Flyer mehr über die Memory Clinic.

Gerontopsychiatrische Privatsprechstunde

Der Chefarzt der Klinik für Gerontopsychiatrie und –psychotherapie, Dr. med. Karsten Henkel, führt eine Privatambulanz.

Sie bietet für Privatversicherte und Selbstzahler folgende Möglichkeiten:

  • psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlung sämtlicher psychischer Erkrankungen
  • Zweitbeurteilung in komplizierten diagnostischen und therapeutischen Situationen

Bei Interesse können Sie gerne über das Sekretariat von Dr. med. Karsten Henkel Kontakt zu uns aufnehmen.

Kontakt

Foto des Chefarzts der Klinik für Gerontopsychiatrie Dr. med. Karsten Henke
Dr. med. Karsten Henkel

Chefarzt
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Facharzt für Neurologie, Zusatzbezeichnungen: Geriatrie, Spezielle Schmerztherapie, Suchtmedizinische Grundversorgung

Sekretariat
Tel.: +49 (0) 7161 601-9149
Fax: +49 (0) 7161 601-9150
E-Mail: Nachricht schreiben
E-Mail: Nachricht schreiben (Sekretariat)
Lebenslauf (PDF)

Dr. med. Katrin Markgräfe Weisser
Dr. Katrin Markgräfe-Weisser

Ltd. Oberärztin der Gerontopsychiatrie
Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie
Fachärztin für Neurologie

Sekretariat
Tel.: +49 (0) 7161 601-9149
Fax: +49 (0) 7161 601-9150
E-Mail: Nachricht schreiben

Gerontopsychiatrische Institutsambulanz
Tel.: +49 (0) 7161 601-9342
Fax: +49 (0) 7161 601-9205
E-Mail: Nachricht schreiben
Erreichbarkeit: Mo. – Fr. 08:00 – 12:00 Uhr
und 13:00 – 16:30 Uhr